Die vergangenen Jahre waren nicht die besten für transnationale Konzerne – zumindest was ihr Bild in der Öffentlichkeit anging. Es gab schwere Tankerunglücke – etwa der "Exxon Valdez" 1989 oder kürzlich der "Prestige" –, Auseinandersetzungen um die Entsorgung von Ölplattformen und die Bestürzung über die verheerenden Arbeitsbedingungen von Menschen in Betrieben der Bekleidungsindustrie. Die betroffenen Marken gerieten zumindest zeitweise in Misskredit. Kritiker forderten international verbindliche Regelwerke für multinational tätige Konzerne. Die Unternehmen selbst hingegen reagierten mit einer ganzen Reihe von Modellen freiwilliger Selbstverpflichtung. Diese Verfahren werden nun zum Teil mit einigem Erfolg propagiert. Reichen sie aus, um eine Orientierung der Unternehmen an ökologischen und sozialen Standards nachhaltig festzuschreiben – oder "picken sich die Unternehmen nur jene Verantwortungsbereiche heraus, in denen es ihnen am wenigsten wehtut, Zugeständnisse zu machen"?1
Das Gütesiegel Social Accountability 8000 – kurz SA 8000 – wurde von einer USamerikanischen Verbraucherinitiative, dem Council on Economic Priorities Accreditation Agency (CEPAA) in Kooperation mit Vertretern der Wirtschaft, von Gewerkschaften und anderen Nicht-Regierungsorganisationen entwickelt.