Ausgabe Februar 2005

Chinesisches Atomschach

Wie Peking Nordkorea in Stellung bringt

Die wiederkehrenden Sechsparteiengespräche über Nordkoreas (Ent)- Nuklearisierung führten bisher kaum zu greifbaren Ergebnissen. Trotzdem vermag es die chinesische Regierung, sich in bester Gastgebermanier als kooperativer Akteur auf globaler Bühne zu inszenieren – allzeit bereit, ihren nicht unerheblichen Teil zur Beilegung des Konflikts beizutragen. Dabei wäre die Volksrepublik als einziger Staat auch ohne prominent besetzte Verhandlungsrunden in der Lage, die Fundamente des stalinistischen Regimes in Nordkorea – inklusive dessen "Lieben Führer" – zu erschüttern. Verfolgt Peking im Kontext der Sechsparteiengespräche noch weitere, weniger offensichtliche Ziele?

Besonders brisant wurde das Problem Nordkorea, als das Land 2003 öffentlich verkündete, sein seit 1994 eingefrorenes Atomprogramm zu neuem Leben erwecken und den Bau einer eigenen Atombombe in Angriff nehmen zu wollen. Die Frage, wie zukünftig mit dem "Achsen-Staat" Nordkorea zu verfahren sei, spaltet seitdem die Strategen innerhalb der Bush-Regierung. Während manche auf eine Öffnungs- und Reformpolitik im Stile Chinas oder Vietnams setzen, können die US-Amerikaner ihre Ziele aus der Sicht von Hardlinern aus den Reihen des Militärs und der neokonservativen Falken ausschließlich durch Regime Change erreichen. Eine sich nach der Wiederwahl von George W.

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