CSR – bis vor kurzem hätte kaum jemand etwas mit diesem Kürzel anfangen können. Doch auf einmal ist „Corporate Social Responsibility“, sprich: verantwortungsbewusste Unternehmensführung, in aller Munde. Wie selbstverständlich berichten die Wirtschaftsteile aller großen Zeitun-gen über die Aktivitäten von Unternehmen, die sich auf irgendeinem Ge-biet besonders engagieren. So schickt ein großer Konzern unter dem Label Social Volunteering Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Behindertenein-richtungen, um Wände zu streichen, ein anderes spendet Geld für Ob-dachlosenprojekte und betreibt somit Social Sponsoring, und ein drittes entwickelt in einer Public Private Partnership gemeinsam mit der öffent-lichen Hand ein Klimaschutzprojekt – und dies alles, um zu zeigen, dass man Corporate Citizenship ernst nimmt, sich also als Unternehmen als aktiver Teil des Gemeinwesens versteht.
Dieselben Zeitungen, die nun begeistert von den ständig neuen Pro-jekten berichten, haben vor nicht allzu langer Zeit noch gelangweilt abge-winkt, wenn es um „Nachhaltiges Wirtschaften“ ging. Nachhaltigkeit er-schien als ‚hartes’ Wirtschaftsthema völlig ungeeignet. Jetzt sprießen zu CSR Managerseminare und -tagungen wie Pilze aus dem Boden. Bera-tungsunternehmen und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – allen voran die großen und etablierten – bauen in Erwartung eines lukrativen Geschäfts eigene Abteilungen dazu auf.