Vor zehn Jahren, am 24. März 1999, begann der Kosovokrieg. Damit beteiligte sich die Bundesrepublik nicht nur zum ersten Mal in ihrer Geschichte an einem Krieg, sondern zudem auch an einem Krieg ohne UN-Mandat. Dem waren lange Debatten vorausgegangen, insbesondere innerhalb von Bündnis 90/Die Grünen, die die Partei an den Rand einer Spaltung führten. Eine entscheidende Rolle spielte dabei Ludger Volmer, zur damaligen Zeit Staatssekretär im Auswärtigen Amt, der mit seiner Rede auf dem Bielefelder Sonderparteitag am 13. Mai 1999 maßgeblich für die Zustimmung der Grünen zum Kriegseinsatz sorgte. Seiner rückblickenden Verteidigung der Legitimität des Kosovokrieges widerspricht der Balkan-Experte Wolf Oschlies. – D. Red.
Vor exakt zehn Jahren, am 24. März 1999, begann der Kosovokrieg. Sein Ziel war offiziell, endlich Ruhe und Frieden in Ex-Jugoslawien herzustellen. Heute dagegen handelt es sich bereits bei der Bezeichnung „westlicher Balkan“ um einen Zusammengehörigkeit suggerierenden Euphemismus, der den Blick auf die reale Lage in Ex-Jugoslawien verschleiert. Tatsächlich hat man es dort in erster Linie mit hochgradig verfeindeten staatlichen Fehlkonstruktionen zu tun.