Als das schwedische Fernsehen am 19. September knapp zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale die erste Hochrechnung einblendete, herrschte auf der Party des konservativen Regierungschefs Fredrik Reinfeldt Hochstimmung. Mit 30,1 Prozent (plus 3,9 Prozent) der abgegebenen Stimmen war man endlich auf Augenhöhe mit den Sozialdemokraten (30,7 Prozent), die erneut Verluste verzeichneten; und dank der absoluten Mehrheit der Sitze würde die Vier-Parteien-Allianz weitere vier Jahre die Regierung stellen können.
Bald jedoch wurde klar, dass eine Pattsituation eingetreten war, in der keiner der beiden Blöcke über die Mehrheit im Reichstag verfügte. Während die „Allianz“ 49,3 Prozent und 173 Sitze gewann, erzielte das Linksbündnis 43,6 Prozent und 156 Sitze.[1]
Der eigentliche Sieger der Wahl war daher ein anderer: Mit 5,7 Prozent der Stimmen zogen die rechtspopulistischen „Schwedendemokraten“ (SD) erstmals ins Parlament ein – und bestätigten damit auch für Schweden den Rechtstrend in ganz Skandinavien und Europa. Wie konnte es dazu kommen?
Rechtsruck auch in Schweden ?
Noch im Oktober 2007 hatte das Linksbündnis einen demoskopischen Vorsprung von 20 Prozentpunkten verzeichnet.