Deutlicher hätte der Urnengang wohl kaum ausgehen können: Die bisherige irische Regierungspartei Fianna Fáil des scheidenden Premierministers Brian Cowen wurde wegen ihres Versagens in der Finanzkrise bei der Parlamentswahl am 25. Februar schwer abgestraft. Sie verlor mehr als die Hälfte ihrer Wählerschaft und kam auf nur noch 17,4 Prozent der abgegebenen Stimmen, von ihren 77 Mandaten im Dubliner Unterhaus konnten die „Soldaten des Schicksals“ nur 20 verteidigen. Der Koalitionspartner – die Grüne Partei, die kurz vor der Wahl die Koalition aufgekündigt hatte – büßte alle sechs Sitze ein und wird künftig nicht mehr im Dáil Éireann vertreten sein. Dagegen gewann die rechtskonservative Fine Gael unter dem neuen Ministerpräsidenten Enda Kenny 36,1 Prozent der Stimmen sowie 76 der 166 Sitze und wurde wie erwartet stärkste Kraft im neuen Parlament. Die Labour Party wurde mit dem besten Ergebnis ihrer Geschichte – 19,4 Prozent der Stimmen und 37 Abgeordnete – zweitstärkste Fraktion. Zuwächse verbuchten ferner auch die links-nationale Sinn Féin unter Gerry Adams mit jetzt 9,9 Prozent der Stimmen und 14 Sitzen sowie die neu angetretene Vereinigte Linke Allianz mit 2,6 Prozent der Stimmen und fünf Sitzen.
Fine Gael fehlen damit nur acht Sitze zur absoluten Mehrheit.