Leere bietet Raum für Bewegung. In Italien kommt diese gegenwärtig „von unten”. Das beweist der allgemein – und völlig verkürzt – als verhängnisvolles Patt beschriebene Ausgang der jüngsten Parlamentswahlen. Der nur in seinem Ausmaß alle überraschende Wahlsieg Beppe Grillos, des heutigen Katalysators des Volkszorns, der nun wie ein Tsunami Land und Parlament überrollt hat, birgt Hoffnungen und Ängste. Auf eine solche politische Herausforderung sind die nur noch selbstreferentiellen Parteien nicht vorbereitet; sie zeigen sich, wie auch die europäischen Institutionen, entsprechend schockiert und vorerst unfähig, auf den angeblichen Verursacher des Übels, den vermaledeiten linken „Clown“, politisch adäquat zu reagieren.
Beppe Grillo hat es vermocht, vielen der seit Jahren aktiven Bewegungen politischen Ausdruck zu verleihen, die gegen das ineffiziente, kostspielige, weitgehend korrupte politische System protestierten und weder bei der demokratischen Opposition (Pd) noch bei der Restlinken Gehör fanden.