Ausgabe Oktober 2013

Vom Dagegen zum Dafür

Fallstricke und Chancen der Ökologiebewegung

Die Grünen haben bei der Bundestagswahl ein schlechtes Wahlergebnis eingefahren: nur die Hälfte der ihnen noch vor einem Jahr prognostizierten Prozente und nur ein gutes Drittel dessen, was sie 2011 bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Bremen tatsächlich geholt haben. Das hat verschiedene Ursachen, auch die, dass sie ihre „historische Mission“, der Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zum Durchbruch zu verhelfen, vernachlässigt und sich stattdessen als dritte linke und stark etatistische Partei in Deutschland positioniert haben. Dabei ist die eigene Herkunft aus bürgerschaftlichem Engagement zunehmend verschwommen. Was nottut, ist die Rückbesinnung auf die eigene Herkunft und eine Neudefinition dessen, was Teilhabe jenseits von Markt und Staat heute bedeutet.

1983 war das Jahr des Einzugs der Grünen in den Bundestag, aber auch ein wichtiges Jahr für die deutsche Ökologie- und Friedensbewegung insgesamt. Der „progressive“, aufgeklärte Bürger protestierte damals sowohl gegen die Volkszählung als auch gegen Atomkraft und das Waldsterben. Und am 22. Oktober 1983 gingen weit mehr als eine Million Bürger gegen die „Nato-Nachrüstung“ auf die Straße. Ja sogar in der DDR, nämlich in Halle an der Saale, entstand mit „Frieden ‘83“ eine Friedens- und Umweltgruppe, die weit über die Region Halle hinaus wirkte.

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Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

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