
Bild: Der Bahnhof von Jaffna wurde während des srilankischen Bürgerkriegs zum Schlachtfeld. Der Bahnhof wurde inzwischen wieder aufgebaut und wird nun regelmäßig genutzt, 12.10.2013 (IMAGO / ZUMA Press / John Fredricks)
Eindrucksvoll ragt ein heroisches Militärdenkmal an der Küste Mullaithivus, an der nordöstlichen Peripherie Sri Lankas, in der Abendsonne dem Himmel entgegen. Es zeigt einen riesigen Soldaten in schimmernd goldener Farbe, der triumphierend seine Waffe gen Himmel streckt, während hinter ihm die sri-lankische Flagge weht. Ein Denkmal für die Sieger. An diesem Ort endete vor etwas mehr als 15 Jahren, am 18. Mai 2009, ohne nennenswerte Beachtung durch die Weltöffentlichkeit, einer der längsten und brutalsten Kriege Südasiens. Ausgetragen wurde er zwischen dem singhalesisch dominierten Militär des Inselstaates und der bewaffneten tamilischen Widerstandsorganisation Liberation Tiger of Tamil Eelam (LTTE). Obwohl die tamilische Diaspora von Toronto über London und Berlin bis Kuala Lumpur und Chennai weltweit Proteste gegen einen drohenden Völkermord organisierte, ging der Sieg über die LTTE als erfolgreiches Beispiel für die Liquidierung einer zu Terrorist:innen erklärten militanten Gruppierung in die Geschichte ein.
Der mit dem schlussendlichen Sieg über die Tamil Tiger durch die Regierung verkündete Frieden wurde mittels Gewaltverbrechen und auf Kosten Hunderttausender Toter, Vertriebener, Verschwundengelassener und Gefolterter erzwungen.