DDR-Lebenslagen und Sozialstrukturen im Umbruch
Lebenslagen und soziale Strukturen im Umbruch
Land und Leute der DDR stehen am Beginn eines längerfristigen gesellschaftlichen Wandels, dessen Tempo, Tiefe, Verlaufsformen, Konfliktpotentiale wohl kaum historische Parallelen haben. Wandel der Eigentumsverhältnisse, Übergang zu international geöffneter Marktwirtschaft, die zu erwartende technologische Modernisierung und ähnliche Prozesse werden die Lebenslagen und Interessen sozialer Gruppen, das Gefüge sozialer Gleichheit und Differenziertheit, also die gesamte Sozialstruktur von Grund auf verändern. Soziale Gruppierungen formieren sich neu und betreten als neue/veränderte Akteure die historische Bühne. Teile der alten Eliten geraten in gesellschaftliche Randlagen.
Gewohnte Gleichheiten und Nivellierungen in den Lebensbedingungen lösen sich auf, bestimmte soziale Differenzierungen vertiefen sich, und es entstehen für DDR-Bürger völlig neue Dimensionen sozialer Ungleichheit. Erheblich verändern wird sich die Beschäftigtenstruktur nach Wirtschafts- und Tätigkeitsbereichen. Verringern wird sich die Beschäftigtenzahl z.B. in veralteten Technologien und Industrien, im Bergbau, während sie z.B. im Dienstleistungsgewerbe expandieren wird. Einige Gruppen werden von diesen Veränderungen profitieren, andere werden Statusverluste erleiden.