Außen- und sicherheitspolitische Gehversuche der Clinton-Administration
"It's the Economy Stupid!" So stand es an der Wand von Clintons Wahlkampfbüro in Little Rock, Arkansas. Das Graffitti sollte den Präsidentschaftsaspiranten Tag und (oftmals auch) Nacht daran erinnern, wie er den Amtsinhaber hinter sich lassen könnte: indem er die Diskussion immer wieder auf das Thema brachte, mit dem er sich in den Umfragen aus scheinbar aussichtsloser Position nach oben katapultiert hatte - die Wiederbelebung der US-amerikanischen Wirtschaft. Bush hatte die durch acht Jahre "Reagonomics" und immer deutlichere Krisenerscheinungen gezeichnete Ökonomie ideenlos und unentschlossen dahindümpeln lassen und eine soziale Zerrüttung riskiert, die dem Mittelstand wachsende Sorgen bereitete.
"The Culture of Contentment" (John Kenneth Galbraith), die schamlose Privilegierung der Reichen, führte nach und nach zu einer Erosion der amerikanischen Gesellschaft, die nicht mehr nur die Ausgegrenzten beunruhigt. Clinton versprach deshalb dem Wahlvolk, als Präsident seine Aufmerksamkeit auf die soziale und wirtschaftliche Erneuerung "wie einen Laserstrahl" zu lenken (eine Wortwahl, die typisch für das von Clinton gepflegte Image eines dynamischen Modernisierers ist). Die außen- und sicherheitspolitische Konzeption Clintons blieb im Wahlkampf unterbelichtet.