"Ich liebe Katastrophen", sagt Roland Emmerich, schwäbischer Hans im Glück in Hollywood, der mit seinem Science-fiction-Märchen Independence Day mal wieder den "erfolgreichsten Film der Filmgeschichte" gedreht hat.
Doch nicht Naturkatastrophen haben es ihm angetan: "Das sehe ich dauernd im Fernsehen. Es muß schon ein interessantes Desaster sein." Also Außerirdische, die haben sich in hundert Jahren Filmgeschichte bewährt. Auf der Suche nach neuem Lebensraum suchen sie die Planeten nacheinander heim, um deren Ressourcen auszubeuten. Sie zerstören das Empire State Building, das Weiße Haus und sogar die Freiheitsstatue (und nebenbei auch noch alle anderen Großstädte der Erde).
Aber dann werden sie mit List und Heldenmut abgewehrt, unter Führung der USA. Der amerikanische wird zum weltweiten Unabhängigkeitstag. Das patriotische Computerspiel (von den 140 Minuten bestehen 50 aus künstlich animierten Trickszenen) ist chauvinistischer als es der Plot verlangt. Die Begegnung der ersten Art mit dem fremden Bösen wurde als imperialistische Männerphantasie inszeniert, der gegenüber Spielberg reichlich naiv erscheint, denn, so bedeutet uns die hier ohne jeden Schnörkel oder "Subtext" ("New Yorker") inszenierte Genrekonvention: A l i e n s können niemals Freunde sein.
Aber Gegner auch nicht.