Ausgabe Januar 2003

Erklärung des Prager NATO-Gipfels zur Frage des Irak (Wortlaut)

Am 21. November 2002 traten in Prag die NATO-Mitgliedstaaten zusammen, um über die Erweiterung der Allianz zu beraten. Der Beitritt von Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, der Slowakei und Slowenien wurde vereinbart. Am Rande des Treffens verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der in der NATO vertretenen Länder nachfolgend im Wortlaut dokumentierte Erklärung zum Irak. - D. Red.

Wir, die 19 Staats- und Regierungschefs der NATO, haben auf unserem Gipfeltreffen in Prag unsere ernsthafte Besorgnis über den Terrorismus und die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen zum Ausdruck gebracht.

In Bezug auf Irak sichern wir unsere uneingeschränkte Unterstützung für die Implementierung der Resolution 1441 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zu und appellieren an den Irak, diese und alle einschlägigen Resolutionen des VN-Sicherheitsrats vollständig und unverzüglich zu implementieren.

Wir bedauern, dass der Irak es versäumt hat, uneingeschränkt seinen Verpflichtungen nachzukommen, die als notwendiger Schritt verhängt wurden, um internationalen Frieden und Sicherheit wiederherzustellen, und wir rufen in Erinnerung, dass der Sicherheitsrat in seiner Resolution beschlossen hat, dem Irak eine letzte Möglichkeit zu geben, seine Abrüstungsverpflichtungen nach Maßgabe der einschlägigen Resolutionen des Rates zu erfüllen.

Sie haben etwa 64% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 36% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema Naher und Mittlerer Osten

Micha Brumlik: Ein furchtloser Streiter für die Aufklärung

von Meron Mendel

Als die Hamas am 7. Oktober 2023 Israel überfiel und anschließend der Krieg der Netanjahu-Regierung in Gaza begann, fragten mich viele nach der Position eines Mannes – nach der Micha Brumliks. Doch zu diesem Zeitpunkt war Micha bereits schwer krank. Am 10. November ist er in Berlin gestorben.

Gaza: Hält der erzwungene Frieden?

von Ignaz Szlacheta

Erst als am 13. Oktober morgens die 20 noch lebenden Geiseln freigelassen worden waren und kurz darauf auch knapp 2000 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikamen, wich die Anspannung. Vorher beschrieb der katarische Nachrichtensender Al-Araby die Stimmung im Gazastreifen als einen „Zustand des Wartens und der Wachsamkeit, begleitet von großer Zuversicht“.