Der erfolglose Journalist und die Frau mit der kleinen Tochter müssen in New York auf einen Flug nach Europa warten, weil die Fluglotsen streiken. Vom Hotelfenster aus sieht man das hell erleuchtete Empire State Building. Er will der kleinen Alice imponieren und bläst mit voller Kraft aus dem Fenster – und tatsächlich: Der Wolkenkratzer verschwindet plötzlich in der Nacht. Aber Alice lässt sich nicht beeindrucken, schnell findet sie heraus, dass die Strahler um Mitternacht abgeschaltet werden. Der Gag aus Wim Wenders’ Film Alice in den Städten (1973) findet sich noch in weiteren Filmen: Un monde sans pitié (1989) von Eric Rochant und La Haine (1995) von Mathieu Kassowitz, nur ist es hier der Eiffelturm. Einer der Beteiligten kommentiert die Szene dort: „Sowas klappt nur im Kino“. In der Tat ist die Unterwerfung der Realität unter den Willen der gestaltenden Phantasie des Regisseurs ein alter Kinotraum und in diesen Szenen setzt die cineastische Poesie ein Zeichen für die Macht der Träume über im wirklichen Leben scheinbar unbeeinflussbare Ereignisse.
Die Bilderideologie des Irakkrieges hat diesen manipulativen Mechanismus nun umgedreht.