Ausgabe Oktober 2004

Freihandels-Imperialismus

Von der Pax Britannica zur Pax Americana

In den USA wie in Europa ist die politische Linke sich weitgehend einig, dass man gegen George W. Bush zu optieren hat. Weniger einig ist man sich in der Frage, wie der demokratische Gegenkandidat John Kerry einzuschätzen sei oder was sich eigentlich bei einem Wahlsieg der Demokraten ändern würde. Insbesondere nach den gleichermaßen patriotischen Parteitagen der beiden Kandidaten scheint sich allerdings die Überzeugung durchzusetzen, dass Kerry allenfalls das kleinere Übel verkörpert.

Was aber sind die Argumente, die diese Einschätzung rechtfertigen? Hier bleiben die Kritiker, jenseits des Verweises auf eher banale Tatsachen wie die geld-aristokratische Herkunft beider Kandidaten, erstaunlich begründungsschwach. Wer aber über diese Oberflächenphänomene hinaus die eigentlichen Gründe gegen allzu hohe Erwartungen an den demokratischen Kandidaten aufdecken will, muss tiefer schürfen und die Spannweite der amerikanischen Außenpolitik ausloten. Dabei kann es nicht nur um die Frage gehen, ob John Kerry als Person und gemessen an seinen bisherigen politischen Aktivitäten, insbesondere der eifrigen Befürwortung des Irakkriegs, wirklich eine "linke" Alternative zur Politik der Bush-Regierung verspricht. Abzustellen ist vielmehr auf die engen strukturellen Bahnen, innerhalb derer sich die US-Außenpolitik bewegt.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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