Ausgabe Januar 2007

Saudi-Arabien vor der Zerreißprobe?

Saudi-Arabien ist der engste Verbündete der USA in der Golfregion. Angesichts der Gewalteskalation im Irak und dessen ungewisser Zukunft bemüht sich die Regierung George W. Bush daher intensiv um die Unterstützung des Königshauses in Riad. Nicht zuletzt erhoffen sich die USA einen mäßigenden Einfluss auf die sunnitische Minderheit im Irak.

Dabei steht der 82jährige saudische König Abdallah innerhalb seines eigenen Landes vor eminenten politischen Herausforderungen. So sieht sich Saudi- Arabien neuerdings mit der Frage konfrontiert, ob seine Erdölvorräte tatsächlich so ergiebig sind, wie bisher stets angenommen wurde.1 Zudem ist im eigenen Land der Kampf gegen Al- Qaida keineswegs gewonnen. Vor diesem Hintergrund wird bereits vernehmbar diskutiert, ob Abdallah in seinem hohen Alter noch genügend Zeit bleibt, politisch viel zu bewegen.

Mit Kronprinz Sultan käme, so die alte Erbfolgeregelung einträte, erneut ein Mitglied des Sudairi-Clans an die Macht, dem König Abdallah selbst nicht angehört. Weitgehend unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit erließ Abdallah im Oktober 2006 jedoch per Dekret ein Gesetz zur Einrichtung eines Loyalitätsrates.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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