Ausgabe August 2007

Die Linke und Europa

Nachdem Ende März bereits die Parteitage zugestimmt hatten, entschieden sich im Mai auch die Mitglieder von Linkspartei.PDS und WASG in Urabstimmungen mit überwältigenden Mehrheiten für die Bildung der neuen gemeinsamen Partei. Zeitgleich zog „Die Linke“ bei den Bremer Wahlen erstmalig in ein westdeutsches Landesparlament ein, und das gleich mit 8,4 Prozent; in bundesweiten Umfragen liegt sie inzwischen konstant bei über zehn Prozent. Seit dem Vereinigungsparteitag im Juni mehren sich in den Gewerkschaften jene Stimmen, die für eine stärkere Zusammenarbeit mit der neuen Partei plädieren, und auch die Auseinandersetzungen innerhalb der SPD kann die Linkspartei als ihren Erfolg verbuchen. Sie hat gute Chancen, die große – und für die demokratische Verfasstheit der Gesellschaft problematische – Vertretungslücke links von der in die Mitte gerückten SPD zu füllen.

So weit die für „Die Linke“ guten Nachrichten. Die meisten Akteure dürften sich jedoch bewusst sein, dass der organisatorische Gewaltritt der vergangenen zwei Jahre auf Kosten programmatischer und strategischer Klärung gelungen ist.

Sie haben etwa 3% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 97% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema