In den vergangenen Jahren sind in Venezuela, Bolivien und Ecuador Linksregierungen gewählt worden, die eine Wiederverstaatlichung der Erdöl- und Erdgasressourcen ihrer Länder zu ihrem wichtigsten Projekt erklärt haben. Mit dieser Politik verfolgen sie das Ziel, die Kontrolle über die Rohstoffe zurückzugewinnen und die daraus resultierenden Mehreinnahmen für die eigene Entwicklung zu nutzen. Darüber hinaus setzt Venezuela seinen Ölreichtum auch zur lateinamerikanischen Integration ein. Dieses Ansinnen weist durchaus Ähnlichkeiten mit der europäischen Montanunion der 50er Jahre auf. Allerdings sind im lateinamerikanischen Fall ausschließlich staatliche Unternehmen beteiligt; dadurch soll verhindert werden, dass der Löwenanteil der Erträge weiterhin in die Kassen der transnationalen Energiekonzerne fließt.
Wie aber sieht die Politik der Verstaatlichung in den drei Ländern im Einzelnen aus?
Politik der Verstaatlichung
Der weltweit fünftgrößte Ölproduzent Venezuela verfügt über gigantische Öl- und Gasreserven. Nach Abschluss der Zertifizierungen der Schwerölreserven im Orinocogürtel wird es mit voraussichtlich mittels Technologietransfer aus den Staatsu313 Mrd. Barrel sogar über die weltgrößten Ölreserven verfügen.