Der Abgang war unrühmlich. Als Thabo Mbeki Ende September auf Geheiß seiner Partei ANC als Präsident Südafrikas zurücktrat, kam dies einer Demütigung gleich. Schließlich wäre Mbekis zweite und letzte Amtszeit ohnehin mit der Neuwahl im April 2009 ausgelaufen.
Allerdings war Mbekis Stern schon seit dem ANC-Parteitag Ende 2007 in Polokwane verblasst, als er den Parteivorsitz der ehemaligen Befreiungsbewegung an seinen politischen Gegner Jacob Zuma abgeben musste. Seitdem ist Zuma der „starke Mann“ im ANC und voraussichtlich auch der nächste Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei. Seine Inthronisation als direkter Nachfolger Mbekis scheiterte nur daran, dass er nicht dem Parlament angehört, was in Südafrika die verfassungsrechtliche Voraussetzung für die Übernahme des Präsidentenamts ist. Am 25. September wurde deshalb – gewissermaßen an seiner Statt – der stellvertretende Parteivorsitzende Kgalema Mothlante als dritter Präsident des inzwischen 14 Jahre alten neuen Südafrikas vereidigt. Mothlante gilt weithin als Übergangspräsident.
Mit dem Abtritt Mbekis endet ein jahrelanger Machtkampf. Nach seiner Wahl im Jahr 1999 hatte Mbeki Zuma zum Vizepräsidenten ernannt, ihn aber 2005 schließlich wieder entlassen. Dabei berief er sich auf die Korruptionsvorwürfe, die gegen Zuma erhoben wurden.