Ausgabe Dezember 1990

Tarifpolitik in der ehemaligen DDR

Die gesellschaftliche Umwälzung in der DDR brachte auch die totale Diskreditierung des FDGB und seiner Gewerkschaften zum Vorschein. Vonnöten war eine demokratische Erneuerung und ein Neuaufbau gewerkschaftlicher Strukturen; ein Prozeß, der - von den DGB-Gewerkschaften gefördert - bis zum Jahresende zur Schaffung einheitlicher Gewerkschaften im gesamten Deutschland führen wird. Parallel dazu erfolgte der Neubeginn gewerkschaftlicher Tarifpolitik im Gebiet der (ehemaligen) DDR. Er vollzog sich vor dem Hintergrund ständiger, tiefgreifender Veränderungen der gewerkschaftspolitischen, rechtlichen und nicht zuletzt ökonomischen Rahmenbedingungen. Führten etwa bis März dieses Jahres die DDRGewerkschaften noch Verhandlungen mit den bis dahin zuständigen Ministerien, überwiegend zum Abschluß von Rationalisierungsschutzabkommen, begannen bald darauf die ersten Tarifrunden mit neugegründeten Arbeitgeberverbänden.

Die DDR-Gewerkschaften wurden dabei von Tarifexperten der DGB-Gewerkschaften unterstützt.

Dezember 1990

Sie haben etwa 11% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 89% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Flucht vor der Verantwortung: Lieferkettengesetze am Ende?

von Merle Groneweg

Der 11. September erinnert nicht nur an den Einsturz des World Trade Centers in New York, sondern auch an eine der schwersten Katastrophen in der Textilindustrie: den Brand in der Fabrik Ali Enterprises in Karatschi, Pakistan.

Ohne EU-Mindestlohn kein soziales Europa

von Roland Erne

Nach Jahren antisozialer Politik infolge der Finanzkrise von 2008 standen soziale Fragen in der vergangenen Legislatur der EU wieder weiter oben auf der Agenda. Zwischen 2022 und 2024 verabschiedeten das EU-Parlament und der Rat seit langem wieder mehrere soziale EU-Gesetze, darunter die Richtlinie über „angemessene Mindestlöhne in der Europäischen Union“.

Drei Millionen ohne Abschluss: Was tun?

von Maike Rademaker

Die Zahl war lediglich einen Tag lang einige Schlagzeilen wert: Rund 2,9 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren hierzulande haben keinen Berufsabschluss. Maike Rademaker analysiert Gründe und Lösungsansätze.