Als der Polizistenmörder Ricky Ray Rector vergangenen Januar in einem Gefängnis in Arkansas zur Hinrichtung abgeführt wurde, ließ er ein Stück Kuchen auf seinem Teller liegen. Er werde es essen, wenn er zurückkomme, sagte Rector nach Angaben seines Anwalts. Der von einem Kopfschuß, den er sich selbst beigebracht hatte, schwer hirngeschädigte Afro-Amerikaner wurde dann von Amts wegen vergiftet. Der Vollstreckungsbefehl trug die Unterschrift des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bill Clinton. Als Gouverneur von Arkansas muß Clinton diese Befehle unterzeichnen; er hätte Rector auch zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe begnadigen können.
Im Mai machte Clinton wegen der Vorbereitung auf eine Hinrichtung erneut Wahlkampfpause: Er beschloß, Steven Hill sterben zu lassen. Auch Hill hatte einen Polizisten erschossen. Clintons Weg in Richtung Weißes Haus führt über Leichen. Wie sein Vizepräsidentschaftskandidat Albert Gore ist Bill Clinton eben ein N e u e r D e m o k r a t, einer, der das vermeintlich zu schwere Gepäck des Liberalismus und der "Anbiederung" an Minoritäten, Gewerkschaften und andere "Interessengruppen" abgelegt hat, einer, der meint, das Rezept zum Wahlsieg über die Republikaner gefunden zu haben, die schon seit 1968 - mit Ausnahme der vier Carter Jahre - im Weißen Haus sitzen.