Gewehre und schwere Militärfahrzeuge in somalischer Hand sind rund ein halbes Jahr nach Ankunft der ersten internationalen Truppen in Somalia aus dem Straßenbild der meisten Städte des Landes verschwunden. Die Hungersnot, die bis zu 1,5 Millionen Menschen mit dem Tod bedroht hatte, ist erfolgreich bekämpft worden. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, das im letzten Jahr mit rund 170 000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe den weitaus größten Teil der Unterstützung für die notleidende Bevölkerung ins Land gebracht hatte, hat die meisten seiner ursprünglich mehr als 900 Garküchen im ganzen Land geschlossen. Seine Mitarbeiter können es wieder wagen, Trockenrationen an Bedürftige zu verteilen, ohne befürchten zu müssen, daß Plünderer für einen Sack Reis morden. In einigen Orten hat sich die Lage so entspannt, daß Nothilfe gar nicht mehr gebraucht wird.
So schließt das Internationale Rote Kreuz jetzt in der nordwestlichen Stadt Belet Huen dem Ort, wo das bewaffnete Vorauskommando der Bundeswehr am 16. Mai gelandet ist - seine Pforten. Statt dessen plant das Deutsche Rote Kreuz den Aufbau eines medizinischen Projektes im örtlichen Krankenhaus.