Nach zwei Wochen ist der Film schon ins kleinere Kino abgeschoben worden. Late Show, der letzte Teil von Helmut Dietls medienkritischer Trilogie (nach Schtonck! gegen die Presse und Rossini gegen das Kino) ist trotz Reklamerummel und Klatschgeschichten und trotz des Aufgebots von TV-Stars wie Harald Schmidt und Thomas Gottschalk schon nicht mehr in den Charts. Dem Stern war die "bitterböse Abrechnung mit dem seelenlosen Fernsehgeschäft" sogar eine Titelgeschichte wert. Im Interview lassen die beiden Insider kein gutes Haar an der "Verblödungsfabrik": "Fernsehen macht krank, blind und blöd. Und zwar alle. Die, die zuschauen und die, die's machen." Es tauchen ein paar Argumente auf, die an die radikale Medienkritik der Frankfurter Schule erinnern ("Da die Menschen für ihr wirkliches Leben kein Fernsehen brauchen, tischt man ihnen eine Lügenwelt auf"), aber die zynische Abrechnung bleibt ganz innerhalb der Grenzen des mit der eigenen Karriere Verträglichen.
Der Rundumschlag ist merkwürdig ziellos. Mal sind es die Zuschauer, welche die absurdesten Perversitäten sehen wollen: Yehudi Menuhin oder Loriot sind nichts gegen "den Typen, dem seine Frau den Pimmel abgeschnitten hat".