Henry Kissingers Rolle als Berater des indonesischen Präsidenten
Am 28. Februar dieses Jahres ernannte der indonesische Präsident Abdurrahman Wahid den früheren amerikanischen Außenminister Henry Kissinger zu einem seiner Berater. Kissinger akzeptierte und erklärte, er tue dies "aus Freundschaft zum indonesischen Volk und aufgrund der Wichtigkeit, die ich der indonesischen Nation beimesse... Ich möchte Indonesien stark, vereinigt und demokratisch sehen... Ich verstehe dies als Dienst gegenüber beiden Ländern." 1) Zweifel darüber, wem er zu Diensten zu sein gedenkt und wie sehr er ein demokratisches Indonesien wünscht, ließ Kissinger gar nicht erst aufkommen. Schon sein erster "Rat" spricht Bände: Keine Neuverhandlung der Verträge, die PT Freeport mit dem Suharto-Regime geschlossen hat! - PT Freeport, Tochtergesellschaft der in New Orleans ansässigen Freeport McMoRan Copper and Gold Inc., hat in den letzten 33 Jahren die riesigen Kupfer- und Goldvorkommen in West-Papua ausgebeutet. Kissinger, der im Verwaltungsrat von Freeport McMoRan sitzt, was seiner eigenen Firma eine einträgliche Summe einbringt, meinte, es sei "im Interesse Indonesiens, daß der Vertrag [mit Freeport] eingehalten wird, denn Sie wollen doch Investitionen aus aller Welt".