Ausgabe März 2001

Angst vor dem Autovolk ?

Zu den Problemen einer Verkehrswende in Deutschland

Anzeichen einer Verkehrswende muß man derzeit in Deutschland lange suchen. In den 80er Jahren wurde sehr viel engagierter versucht, an den "eingefahrenen" Strukturen etwas zu ändern, durch Modellvorhaben, Pilotprojekte, durch Verkehrsberuhigung, Fahrradförderung sowie Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Heute versteht ein Bundeskanzler unter Verkehrspolitik offenbar vor allem die rituellen Besuche von Automessen sowie die Einberufung von "Autogipfeln" und kokettiert damit, "Kanzler aller Autos" genannt zu werden. Und Rezzo Schlauch, Fraktionschef des Koalitionspartners, hält es für ein besonders dringendes grünes Anliegen, ein klares Bekenntnis zum "Spaß am Auto" abzugeben. Sind wir wieder in den 60er Jahren angelangt, der Zeit naiver Autogläubigkeit und massiver Autoförderung? Heiner Monheim hat seit mehr als 30 Jahren Erfahrungen in Verkehrspolitik, -planung und -forschung gesammelt: 1966-71 als Student, Bürgerinitiativler und freiberuflicher Mitarbeiter der Stadt München bei der Verkehrsplanung (u.a. Vorbereitung zur Olympiade, Diskussion um Straßenbahnnetz, Ausbau von U- und S-Bahn), später als Mitarbeiter im Bundesbauministerium und dessen Forschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (u.a. Koordination von Modellvorhaben zum Stadtverkehr).

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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