Die grüne Gentechnik befindet sich in Europa seit einigen Jahren in einer tiefgreifenden Akzeptanzkrise. Gentechnisch veränderte Pflanzenprodukte und Lebensmittel werden von den Verbrauchern nicht zuletzt unter dem Eindruck von Lebensmittelskandalen und BSE in seltener Einmütigkeit abgelehnt. 1) Gleichwohl hat in der zweiten Hälfte der 90er Jahre die kommerzielle Nutzung und Vermarktung vor allem transgener Pflanzenprodukte begonnen, auf die sich die folgenden Ausführungen konzentrieren. Der kommerzielle Anbau transgener Nutzpflanzen begann 1996; seither ist ein erheblicher jährlicher Zuwachs der weltweiten Anbauflächen für derartige Pflanzen zu beobachten. In 2000 entstammten 36% der weltweiten Soja-Ernte, 16% der Baumwoll-Ernte, 11% der Raps-Ernte und 7% der Mais-Ernte aus gentechnisch verändertem Anbau. Die gesamte Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen, zu denen auch Kartoffeln, Kürbis und Papaya zählen, betrug im selben Jahr weltweit ca. 44 Mio. ha - zum Vergleich: Die Gesamtfläche Deutschlands beläuft sich auf 35 Mio. ha. Der Anbau konzentriert sich auf die Vereinigten Staaten (mit 68% der Anbaufläche), Argentinien (23%) und Kanada (7%). In Europa werden dagegen gentechnisch veränderte Pflanzen bislang nur zu Forschungsund Versuchszwecken angebaut.
In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.