Am 17. November 2002 verurteilte die Corte d’Appello, das Berufungsgericht der umbrischen Stadt Perugia, den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten und "Senator auf Lebenszeit" Giulio Andreotti sowie den früheren Mafia-Boss Gaetano Badalamenti zu jeweils 24 Jahren Haft.
Am 17. November 2002 verurteilte die Corte d’Appello, das Berufungsgericht der umbrischen Stadt Perugia, den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten und "Senator auf Lebenszeit" Giulio Andreotti sowie den früheren Mafia-Boss Gaetano Badalamenti zu jeweils 24 Jahren Haft. Der Christdemokrat hatte nach Auffassung des Gerichts 1979 Badalamenti ("Don Tano") um die Exekution von Mino Pecorelli ersucht, eines Journalisten, der für Andreotti belastende Dokumente zu veröffentlichen drohte. Pecorelli wurde am 20. März 1979 von offenbar professionellen Killern erschossen; die Täter konnten nie ermittelt werden. In der ersten Instanz waren Andreotti und Badalamenti freigesprochen worden.
Das Urteil stellt ein außergewöhnliches Ereignis dar - eine der seltenen Ausnahmen von der ungeschriebenen Regel, wonach Mitglieder der politischen Führungsschicht im eigenen Land nicht wegen schwerer Verbrechen verurteilt werden.