Ausgabe Januar 2003

Vom Brain-Drain zur Elternfrage

Weil die deutsche Bevölkerung altert und schrumpft, muss Deutschland im 21. Jahrhundert Zuwanderer aus Ländern aufnehmen, in denen die Bevölkerung weiter wächst. Aber es kann nicht irgendwelche Zuwanderer gebrauchen. Unqualifizierte Arme, die keinen Arbeitsplatz finden und auf Sozialhilfe angewiesen sind, würden den Druck auf die Sozialsysteme, welche durch die hier geborenen Rentner ohnehin stark beansprucht werden, weiter erhöhen. Deutschland benötigt daher qualifizierte Einwanderer aus aller Welt. Weil aber ganz Europa und auch andere wohlhabende Staaten vor einer ähnlichen demographischen Situation stehen, muss sich die Bundesrepublik für den „Wettbewerb um die besten Köpfe“ fitmachen. Bisher bieten etwa die Vereinigten Staaten qualifizierten Einwanderungswilligen im Gegensatz zu Deutschland: hervorragende Verdienstmöglichkeiten, eine von Anfang an auf Dauer angelegte Aufenthaltsperspektive und rasche Einbürgerungsmöglichkeiten sowie eine offene multikulturelle Gesellschaft, in der Migranten respektiert und vom Staat willkommen geheißen werden.

So lautet – vereinfacht zusammengefasst – die Argumentation, mit der in Deutschland für ein Zuwanderungsgesetz geworben wird, das qualifizierte Zuwanderer bevorzugt und ihnen einen Daueraufenthalt verspricht.

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