Ausgabe Januar 2003

Die innenpolitische Steuerung der amerikanischen Irak-Politik

Entgegen gängigen, derzeit vor allem in Europa formulierten Annahmen, ist die amerikanische Öffentlichkeit nach 1990 multilateraler gesonnen denn je.1 Gleichzeitig aber – und hier lässt sich ein massiver Wandel der Einstellungen registrieren – stieg die Zufriedenheit mit der eigenen starken Rolle in der Welt kontinuierlich.2 Das Selbstbild der amerikanischen Bevölkerung nähert sich der Vorstellung des benevolent empire3 an. Allerdings stimmt diese Sicht zunehmend weniger mit dem Fremdbild von Amerika überein,4 so dass USAußenpolitik heute aus europäischer Sicht immer unverständlicher erscheint. Die Europäer bemühen sich indes zu wenig, den inneren Prozess der USA zu verstehen, sondern konzentrieren sich aus ihrer eigener Interessenlage heraus auf die transatlantische Dimension und die Vereinten Nationen. Damit wird nicht nur politische Aufmerksamkeit fehlgelenkt, sondern es entgehen möglicherweise handlungsleitende Einsichten in den Prozess einer neuen Weltordnungspolitik.

Worin besteht nun das Neue an der gegenwärtigen amerikanischen Außenpolitik? Ein historischer Strategiewechsel ist eingeleitet und wird militärpolitisch implementiert,5 seine „Feuertaufe“ aber hat er in der geplanten Irakkrise zu bestehen.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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