Ausgabe Februar 2008

Der neue Zwang zur Altersarbeit

Nicht nur Angela Merkel war voll des Lobes: Das Tal der Tränen sei überwunden und Deutschland auf dem Weg der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Besserung, lautete die Kernbotschaft ihrer Weihnachtsansprache. Doch während die Bundeskanzlerin, bereits ganz in Wahlkampfstimmung, den primär konjunkturell bedingten Wirtschaftsaufschwung und die Belebung am Arbeitsmarkt mit ihrem Amtsantritt beginnen lässt, bringen ihn die regierenden Sozialdemokraten mit den Schröderschen Hartz-Reformen in Verbindung. Wann, wenn nicht jetzt, lässt sich die Agenda-Politik als Erfolg verkaufen, lautet die Devise.

Da jedoch die Zahl der neu entstandenen Arbeitsplätze geringer ausfällt als im letzten Aufschwung von 1999/2000, wird vor allem die Qualität der neu entstandenen Arbeitsplätze hervorgehoben. So sollen weniger geringfügige Beschäftigungsverhältnisse und mehr Vollzeitarbeitsplätze entstanden sein. Doch das Highlight ist ein anderes: Zwei Drittel des aktuellen Beschäftigungsaufschwungs gehen auf Arbeitsplätze für Ältere zurück. Da diese bekanntermaßen eine der am schwersten vermittelbaren Gruppen am Arbeitsmarkt sind, muss der aktuelle Beschäftigungsaufschwung demnach von besonderer Qualität sein.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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