Mit der Osterweiterung der Europäischen Union im Mai 2004 vergrößerte sich der europäische Binnenmarkt um etwa 70 Millionen Menschen. Damit ist auch der grenzüberschreitende Straßengüterverkehr in Europa, ausgehend von einer bereits hohen Verkehrsleistung, weiter angestiegen. Insbesondere die Bundesrepublik entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Drehscheiben für den europäischen Verkehr. So erhöhte sich nach der EU-Erweiterung das Aufkommen an Lastkraftwagen an den Grenzübergängen zwischen Deutschland und Polen um rund 30 Prozent. Vor allem die neuen Beitrittsländer weiten ihre Verkehrsleistung im grenzüberschreitenden Straßengüterverkehr deutlich aus, dies hat auch zu einem stärkeren Preisdruck im grenzüberschreitenden Güterverkehr geführt.
Bereits seit Beginn der 90er Jahre fand vor allem in Osteuropa eine deutliche Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße statt. Die Anteile an insgesamt gefahrenen Transportkilometern im Schienengüterverkehr sind kontinuierlich gesunken. Mittlerweile nimmt der Straßengüterverkehr in der Europäischen Union mit rund 77 Prozent im Vergleich zum Schienengüterverkehr und der relativ unbedeutenden Binnenschifffahrt den weitaus größten Anteil ein. So konnte die Bahn bislang aus der Erweiterung des europäischen Binnenmarktes nur einen sehr begrenzten Nutzen ziehen.