Wenn es etwas Gutes am Klimawandel gibt, dann ist es die Tatsache, dass alle Länder dieser Welt zur Kooperation gezwungen sind. Das Scheitern der Klimaverhandlungen in Kopenhagen hat jedoch dramatisch gezeigt, dass diese Zusammenarbeit nur dann funktionieren kann, wenn es Länder gibt, die den Klimaschutz tatsächlich vorantreiben. Diese gab es in Kopenhagen leider kaum – trotz der Tatsache, dass sich seit geraumer Zeit selbst Protagonisten unseres Weltwirtschaftssystems mit dem Klimawandel beschäftigen.
Das Scheitern von Kopenhagen hat bewiesen, dass die Verhandler eines Klima-Abkommens nach wie vor weit eher darum bemüht sind, ihre wirtschaftlichen und industriellen Interessen zu verteidigen, als nach wirklichen Lösungen zu suchen. Warum sonst tun sich die Industrieländer so schwer, scharfen Treibhausgasreduktionen zuzustimmen und die Entwicklungsländer beim Klimaschutz finanziell und technologisch zu unterstützen?
Führende Ökonomen wie Nicholas Stern haben zwar erkannt, dass der Klimawandel dringend angegangen werden muss; sie haben aber nach wie vor kein wirkliches Verständnis für den erforderlichen Umweltschutz. Andernfalls schlügen sie nicht vor, den Klimawandel mit Mitteln zu bekämpfen, die gravierende negative Umweltauswirkungen haben, wie etwa Atomkraft und Agrokraftstoffe.