Ausgabe Mai 2012

Hausangestellte im rechtsfreien Raum

Putzen, Kochen, Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen – immer häufiger wird diese traditionell von Frauen ausgeführte, unentgeltlich geleistete Haushalts- und Sorgearbeit an bezahlte Hausangestellte abgegeben. Zumeist handelt es sich dabei ebenfalls um Frauen, häufig um Migrantinnen, oftmals um Minderjährige. Für Millionen Frauen ist bezahlte Haushaltsarbeit somit ein wichtiger Beschäftigungszweig. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt die Zahl der Hausangestellten weltweit inzwischen auf 53 bis 100 Millionen.

In vielen Staaten Asiens und Lateinamerikas ist die Beschäftigung von Hausangestellten längst Normalität, aber auch in den Industriestaaten nimmt die Nachfrage privater Haushalte nach Haushalts- und Pflegehilfen kontinuierlich zu. Die Gründe dafür reichen von einer steigenden Frauenerwerbstätigkeit über alternde Gesellschaften mit vielen pflegebedürftigen Menschen bis hin zu mangelnden staatlichen und betrieblichen Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Doch obwohl Ausmaß und gesellschaftliche Bedeutung von domestic work stetig zunehmen, sind die Arbeitsverhältnisse in dem Sektor bisher kaum reguliert: mangelnde soziale Absicherung, ungeregelte Arbeitszeiten und Niedrigstlöhne bis hin zu schweren Formen des Missbrauchs, der Ausbeutung und der Zwangsarbeit sind typische Probleme.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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