
Bild: imago images / Sven Simon
Wer hätte das für möglich gehalten: Dieses eine Mal hat die SPD tatsächlich die Nase vorn, nämlich bei der Nominierung ihres – ja, kann man ihn überhaupt so nennen – Kanzlerkandidaten Olaf Scholz. Das aber ist auch kein Wunder: Bei der SPD gab es schließlich gar kein Wett-, sondern bloß ein Wegrennen um die Kandidatur.
Ganz anders ist die Lage in der Union: Sie nimmt den Wettkampf durchaus ernst, schließlich geht es bei ihr auch um etwas. Es kann nur einen Kanzler geben – und einer will es offensichtlich ganz besonders wissen. Markus Söder spielt Hase und Igel mit der Konkurrenz von der CDU. Was immer auch den Luschen von der Schwesterpartei einfällt, Söder ist allda. Koste es, was es wolle – wenn nötig auch die CDU. Dagegen war es nur ein laues Lüftchen, als Rezo die Zerstörung der CDU ausrief. Söder macht wirklich Tabula rasa. Die drei CDU-Kandidaten hat er jedenfalls längst erledigt – allein schon durch das bekannte und nach ihm benannte Söder-Maß: „Nur wer Krise kann, kann auch Kanzler.“ Laschet kann es offensichtlich nicht – und Merz und Röttgen können nicht einmal können, weil sie nicht in Amt und Würden sind.
Bleibt also nur noch Söder. Inzwischen wird es aber einigen in CDU und CSU etwas mulmig.