Der rechte Angriff auf Kunst und Medien

Bild: Lindy Larsson Forss und Riah Knight während der Fotoprobe für das Stück Slippery Slope im Maxim Gorki Theater Berlin, 4.11.2021
Im Februar dieses Jahres führten die „Spaziergänge“ der Corona-Leugner im sächsischen Zwickau zielgerichtet an der Galerie des Kunstvereins „Freunde moderner Kunst“ vorbei. An den Demonstrationen nahmen zahlreiche Rechtsradikale teil. Die Route ist kein Zufall, der Kunstverein wird regelmäßig zum Ziel rechter Übergriffe. Im Oktober 2021 marschierten bei einer Vernissage des Fotografen Thomas Florschuetz Rechtsradikale vor der Galerie mit Transparenten auf. Im Juli 2021 störten sie lautstark die Ausstellungseröffnung der Pop-Künstlerin Pipilotti Rist. Die ausgestellten Werke sind nicht vordergründig politisch, es genügt, dass es sich, dem Namen des Kunstvereins entsprechend, um moderne Kunst handelt. Demonstranten rufen „Und das soll Kunst sein?“ und beschimpfen Künstler als „abgehoben“ und „neoliberal“. Sie fotografieren und filmen Ausstellung, Besucher und Künstler durch die Fensterscheibe der Galerie und verhöhnen die abgefilmte Kunst anschließend auf Facebook und Telegram als „gesellschaftliche Verfallserscheinungen“. „Wir bekommen regelmäßig zweimal in der Woche, montags und freitags, Besuch. Ganz verlässlich, wenn wir Ausstellungen eröffnen. Pünktlich um halb sieben tauchen einige Leute aus dem rechten Spektrum Zwickaus auf“, berichtet der Galerist Klaus Fischer. „Sie sind da, um ihre wirklich kruden Ansichten verlauten zu lassen.