
Bild: Ron DeSantis und Donald Trump in Florida, 26.11.2019 (IMAGO / ZUMA Wire)
Bei den US-Zwischenwahlen am 8. November ist der von vielen erwartete und auch international seitens der westlichen Staaten befürchtete Erdrutschsieg der Republikaner ausgeblieben; die „Schicksalswahl für die Republik“ wurde auf 2024 vertagt.[1] Gegen den historischen Trend der Abstrafung der regierenden Partei zur Halbzeit der ersten Amtszeit des Präsidenten haben die Republikaner schlechter abgeschnitten als prognostiziert; die „rote Welle“ blieb aus. Eine Ausnahme ist Florida, wo Gouverneur Ron DeSantis mit zwanzig Prozentpunkten Vorsprung wiedergewählt wurde und damit endgültig zum Hoffnungsträger derjenigen Republikaner avancierte, die sich vom egomanischen Donald Trump und seinem Rachefeldzug wegen der angeblich gestohlenen Wahl 2020 lösen wollen, ohne allerdings dessen politischen Kurs zu verlassen und seine Basis zu verprellen.
Trump ist der große Verlierer dieser Wahl, weil einige der prominent von ihm unterstützten Kandidaten in entscheidenden Staaten verloren und den Republikanern so der erhoffte Sieg im Senat verwehrt blieb. Die Murdoch-Medien und insbesondere „Fox News“ scheinen ihm ihre Unterstützung einstweilen zu verwehren. Spätestens nach Trumps Verkündung seiner erneuten Präsidentschaftskandidatur nur eine Woche nach der republikanischen Wahlschlappe ist der Machtkampf in der „Grand Old Party“ (GOP) damit endgültig eröffnet.