Bild: Menschen aus allen Teilen Perus protestieren in der Hauptstadt Lima gegen die Regierung, 31.1.2023 (IMAGO / ZUMA Wire / Hector Adolfo Quintanar Perez)
Seit fünf Monaten befindet sich Peru bereits in einer politischen Dauerkrise – und eine Lösung ist noch immer nicht in Sicht. Als Präsident Pedro Castillo nach nur eineinhalb Jahren im Amt am 6. Dezember vergangenen Jahres samt Frau und den beiden halbwüchsigen Kindern fluchtartig den Präsidentenpalast verließ und kurz darauf in Untersuchungshaft genommen wurde, brach vor allem in den indigen geprägten südlichen Landesteilen ein Aufstand aus. Wochenlange Proteste legten Südperu inklusive der Touristenzentren Cusco mit der berühmten Inka-Stadt Machu Picchu und Puno mit dem Titicacasee lahm. Die Menschen protestierten, zum Teil auch gewaltsam, gegen die Absetzung „ihres“ Präsidenten und die Amtsübernahme der in ihren Augen abtrünnigen Vizepräsidentin Dina Boluarte sowie für sofortige Neuwahlen von Kongress und Parlament.
Dabei war es kurz zuvor noch Castillo gewesen, der per Fernsehansprache die Auflösung des Kongresses angekündigt hatte. Doch kein Polizist und keine Soldatin folgte seinem Aufruf, den Kongress zu besetzen. Stattdessen nutzten die Parlamentarierinnen selbst die Gunst der Stunde und setzten Castillo ab. Noch bevor er bei der mexikanischen Botschaft um Asyl bitten konnte, wurde er wegen Putschversuchs verhaftet.