
Bild: Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro bei einer Gedenkveranstaltung mit Soldaten in Caracas, 4.8.2018 (IMAGO / Agencia EFE / Miguel Gutiérrez)
Am 28. Juli sollen in Venezuela Präsidentschaftswahlen stattfinden. Diesen Termin, Geburtstag des 2013 verstorbenen Ex-Präsidenten Hugo Chávez, hat der regierungsnahe Nationale Wahlrat Anfang März kurzfristig festgelegt. Anders als bei früheren Wahlen tritt das rechte Oppositionsbündnis „Plataforma Unitaria Democrática“ (PUD) dieses Mal an. Und erstmals seit Jahren sehen die Regierungsgegner:innen eine realistische Chance, den autoritär regierenden venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro an den Wahlurnen zu schlagen.
Mitte April stellte sich das Bündnis geschlossen hinter die Kandidatur des bisher weitgehend unbekannten Ex-Diplomaten Edmundo González Urrutia. Seitdem herrscht innerhalb der Opposition Aufbruchstimmung. Dabei hatte das PUD-Bündnis González ursprünglich nur als Platzhalter eingeschrieben. Der eigentlichen Wunschkandidatin Corina Yoris, eine Universitätsprofessorin, die bisher nie ein politisches Amt ausgeübt hat, hatte der Nationale Wahlrat zuvor ohne Begründung die Einschreibung verwehrt.
Mit der Einigung auf González hat die Opposition den Druck auf die Regierung massiv erhöht. Diese musste dessen Kandidatur letztlich akzeptieren. Selbst Verbündete der Regierung wie der brasilianische Präsident Luiz Inácio „Lula“ da Silva und sein kolumbianischer Amtskollege Gustavo Petro hatten sich öffentlich für kompetitive Wahlen in Venezuela ausgesprochen.