Die Politik mit dem Untergang – und wie wir sie noch stoppen können

Bild: Symbolbild: Ein Stiefel tritt auf einen Erdball (IMAGO / blickwinkel)
Die Bewegung für unternehmensgeführte Stadtstaaten kann ihr Glück kaum fassen. Seit Jahren propagiert sie die extreme Vorstellung, dass wohlhabende, steuerscheue Menschen ihre eigenen Hightech-Lehen gründen sollten, seien es neue Länder auf künstlichen Inseln in internationalen Gewässern („Seasteading“) oder wirtschaftsfreundliche „Freiheitsstädte“ wie Próspera, eine verherrlichte Gated Community in Kombination mit einem Wildwest-Spa auf einer honduranischen Insel.
Doch trotz der Unterstützung durch die einflussreichen Risikokapitalgeber Peter Thiel und Marc Andreessen sind ihre extremen libertären Träume immer wieder gescheitert: Es hat sich herausgestellt, dass die meisten reichen Leute, die etwas auf sich halten, nicht auf schwimmenden Ölplattformen leben wollen, selbst wenn das niedrigere Steuern bedeutet, und Próspera mag zwar nett sein für einen Urlaub und ein paar körperliche „Upgrades“, aber sein außerstaatlicher Status wird derzeit vor Gericht angefochten.
Doch nun rennt dieses einst randständige Netzwerk von Business-Sezessionisten plötzlich im Zentrum der Weltmacht offene Türen ein. Ein erstes Anzeichen dafür, dass sich das Blatt wendet, kam 2023: Donald Trump versprach im Wahlkampf scheinbar aus dem Nichts heraus, einen Wettbewerb abzuhalten, der zur Gründung von zehn „freien Städten“ auf bundesstaatlichem Land führen werde.