Bild: Protest gegen die COP30 in Pará, Brasikien, 23.7.2025 (IMAGO / Fotoarena)
Wenn vom 10. bis 21. November in Brasilien der diesjährige UN-Klimagipfel, die COP30, stattfindet, wird der Tagungsort Belém für einen kurzen Moment in den Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit rücken. Die Hauptstadt des Bundesstaates Pará mit 2,5 Millionen Einwohnern liegt im nördlichen Amazonasgebiet Brasiliens. Die Auswirkungen des Klimawandels sind hier deutlich zu spüren: Die Regenzeiten werden kürzer, die Dürreperioden länger und die Hitze unerträglich. Der November zählt hier zu den heißesten Monaten des Jahres mit Temperaturen zwischen 32 und 34 Grad Celsius. Verlässt man das Haus, fühlt es sich mitunter so an, als würde man in heißen Dampf eintreten – mormaço wird dieser hier genannt. Doch der Standort des diesjährigen Klimagipfels ist noch in anderer Hinsicht bedeutsam: Pará beherbergt nach dem Bundesstaat Amazonas das zweitgrößte Regenwaldgebiet Brasiliens, ist aber führend bei dessen Abholzung. Zwischen 1988 und 2024 verlor Pará mehr Wald als jeder andere Bundesstaat im Amazonasgebiet – insgesamt 35 Prozent seiner Fläche.
Die brasilianische Regierung fördert deshalb die sogenannte Bioökonomie als vermeintlichen Motor für eine nachhaltige Entwicklung. Mit dem Begriff werden Produkte und Dienstleistungen aus biologischen Ressourcen bezeichnet, von Zellstoff und Nutzpflanzen bis hin zu Ölsaaten.