Ausgabe Januar 2026

Keine Tugend ohne Tatkraft

Wie Demokratien entstehen – und auch wieder vergehen können

Ein seltener Druck der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung wird  bei Sotheby's in New York ausgestellt, 17.1.2025 (IMAGO / UPI Photo)

Bild: Ein seltener Druck der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung wird bei Sotheby's in New York ausgestellt, 17.1.2025 (IMAGO / UPI Photo)

2026 jährt sich die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten zum 250. Mal. Sie ist neben der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 das wohl wichtigste Dokument der politischen Moderne. Mit der immer autoritäreren Herrschaft von Donald Trump stellt sich im Jubiläumsjahr die Frage, ob die Demokratie in den USA noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann.

Die Demokratie als politisches System beginnt mit einer demokratischen Verfassung. Aber das ist nur der Anfang. Sie ist die Basis. Auf die Fixierung von Regeln müssen Taten folgen. Demokratie ist das politische System der Tat. Maßnahmen müssen Bestehendes verändern und verbessern. Gewiss, auch autoritäre und totalitäre Regime sind Systeme der Tat und der Veränderung. Die Demokratie kennzeichnet aber, dass es einen offenen Wettstreit darüber geben sollte, welche Maßnahmen ergriffen werden, und auch, dass die Bürger Politik durch ihre Wahl bestätigen oder verändern können. Genau das lehrt das Beispiel der US-amerikanischen Demokratie – und genau das droht unter der Regierung Trumps zu einem Ende zu kommen, da diese ganz gezielt auf die Abschaffung freier und gleicher Wahlen und damit auf das Ende jener Demokratie hinarbeitet, die vor 250 Jahren begann.

Am 4.

»Blätter«-Ausgabe 1/2026

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Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

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