Ausgabe Mai 2016

Panama Papers: Der Kampf gegen die Geldwäsche

Man kann sich bei den investigativen Journalisten, die über ein Jahr recherchiert haben, nur bedanken: Die Panama Papers bedeuten einen Meilenstein, was die Kenntnisse über die dunklen Machenschaften in Steueroasen anbelangt. Erstaunlich ist dabei nicht die blanke Zahl von 215 000 Briefkastenfirmen, die allein der panamaische Offshore-Dienstleister Mossack Fonseca im Namen seiner Kunden gegründet hat. Bereits lange vor den Leaks war bekannt, dass es weltweit Millionen Briefkastenfirmen in Steueroasen gibt. Neu an diesem Skandal ist, dass wir jetzt über Namen verfügen, vom ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko bis zu Ian Cameron, dem Vater des britischen Premierministers. Dadurch bekommen die Briefkastenfirmen Gesichter. Dies erhöht den Druck für politisches Handeln und auf die politischen Akteure, wie der umgehende Rücktritt des isländischen Regierungschefs belegt hat. All diese Namen bestätigen, was viele längst befürchtet haben: dass nämlich Teile der Eliten in Politik und Wirtschaft denken, dass für sie ein völlig anderes Recht gilt als für den „gemeinen Mann“ und die „gemeine Frau“. Daran ändert auch der Einwand nichts, dass das Ganze als solches nicht illegal sei.

Sie haben etwa 8% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 92% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (10.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Globales Elend und die Diktatur der Superreichen

von Ute Scheub

Sie düsen in Privatjets um die Welt, um Immobilien und Konzernketten an sich zu reißen. Sie kaufen ganze Landschaften und Inseln, um sich dort im größten Luxus abzukapseln. Sie übernehmen Massenmedien, um sich selbst zu verherrlichen und gegen Arme und Geflüchtete zu hetzen.