Ausgabe Juli 2018

Scherben einer Freundschaft

Wie sich die EU in Trump-Zeiten aufstellen muss

In den vergangenen Wochen überschlugen sich die Ereignisse, und zwar nicht nur national, sondern vor allem international: Neben der Verhängung von Strafzöllen gegen ausgewählte Produkte aus der EU kündigte US-Präsident Donald Trump Ende Mai das unter seinem Vorgänger Barack Obama über viele Jahre diplomatisch gekonnt ausgehandelte Atomabkommen mit dem Iran auf. Der jüngste G7-Gipfel von Vancouver endete in der ersten Juni-Hälfte mit der vorzeitigen Abreise der US-Delegation im Eklat, den die federstreichartige Ablehnung des bereits verabschiedeten Abschlusskommuniqués per Tweet aus Trumps Air Force One noch verschärfte. Zugleich hofiert der auf seine Unberechenbarkeit fixierte US-Präsident den russischen Präsidenten Wladimir Putin, indem er die Einbeziehung Russlands in den Club der (vormals) Mächtigen wieder ins Spiel bringt. Doch auch wenn die neue, rechts-links-populistische italienische Regierung dem ebenfalls etwas abgewinnen kann, erscheint es wenig wahrscheinlich, dass die G7 die nach der Krim-Annexion vorgenommene Reduzierung der G8 wieder rückgängig machen werden. Vielmehr drohen die G7 im Moment eher zu einer G6 werden. Dann wäre aus dem früheren Club der Mächtigen unter (wenn auch unausgesprochener) Führung der USA ein Abstimmungsforum jenseits oder gar gegen die USA geworden.

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Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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