Ausgabe Juni 2018

USA versus Iran: Mit Sanktionen gegen die Bombe?

Dieser Schritt war erwartet worden – und doch kam es einem Paukenschlag gleich, als US-Präsident Donald Trump am 8. Mai den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Atomabkommen mit dem Iran erklärte. Insbesondere die EU zeigt sich zutiefst beunruhigt – und zwar zu Recht: Denn Trump spitzt damit nicht nur die ohnehin angespannte Lage im Nahen und Mittleren Osten zu, sondern riskiert obendrein ein nukleares Wettrüsten zwischen den zunehmend verfeindeten Akteuren in der Region. Und nicht zuletzt untergräbt er massiv das Verhältnis zu jenen Verbündeten auf dieser Seite des Atlantiks, die ebenfalls an dem Zustandekommen des Iran-Abkommens beteiligt waren.

Offiziell ist der „Iran-Deal“ unter dem Namen Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) bekannt. Nach jahrelangen diplomatischen Bemühungen wurde er im Jahr 2015 von den USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien, dem Iran und Deutschland unterzeichnet. Das Abkommen sieht vor, dass der Iran seine nuklearen Ambitionen auf zivile Nutzung beschränkt und im Gegenzug die umfangreichen Sanktionen gegen die Islamische Republik gelockert werden. Trump hatte das außenpolitische Vorzeigeprojekt seines Amtsvorgängers Barack Obama stets kritisiert. Mit Beginn des Jahres 2018 verschärfte er seine Rhetorik zunehmend, fünf Monate später folgte der offizielle Ausstieg der USA.

Sie haben etwa 10% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 90% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (10.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema