Ausgabe Juni 2019

»Die nächsten vier Jahre werden entsetzlich«

Luiz Ruffato in der Debatte mit Renata Motta und Claudia Zilla, moderiert von Kristina Dietz

Am 2. Mai 2019 hielt der brasilianische Schriftsteller und Journalist Luiz Ruffato die diesjährige Democracy Lecture der »Blätter« – nach Thomas Piketty (»Blätter«, 12/2014), Naomi Klein (»Blätter«, 5/2015), Paul Mason (»Blätter«, 5/2016), Wendy Brown (»Blätter«, 8/2017) und Richard Sennett (»Blätter«, 12/2018). Vor rund 700 Zuhörerinnen und Zuhörern in der Berliner Volksbühne warnte er vor der Gefahr eines neuen Faschismus mit brasilianischem Antlitz.
Nachfolgend finden Sie Luiz Ruffatos Vortrag in ungekürzter Fassung sowie eine redaktionell leicht bearbeitete Fassung der anschließenden Debatte. Die Übersetzung aus dem Portugiesischen stammt von Michael Kegler. Auf unserer Website www.blaetter.de können Sie sich zudem die Videoaufzeichnung der Veranstaltung anschauen. – D. Red

Kristina Dietz: Vielen Dank, Luiz, für diese Ausführungen und die zum Teil sehr erschreckenden Einblicke. Du hast es gesagt: Mit dem Wahlsieg Bolsonaros hat lange eigentlich niemand gerechnet.

Sie haben etwa 2% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 98% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (3.00€)
Digitalausgabe kaufen (10.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

USA vs. Brasilien: Zollkrieg als Geopolitik

von Frederico Füllgraf

Der Zollkrieg der USA gegen Brasilien hat nicht in erster Linie wirtschaftliche, sondern zuvörderst politische Gründe: Zum einen regiert in Brasilien mit Luiz Inácio Lula da Silva ein Politiker der Arbeiterpartei PT, zum anderen geht die brasilianische Justiz seit dem von Ex-Präsident Jair Bolsonaro angezettelten Putschversuch vom 8. Januar 2023 entschieden gegen den Rechtsextremismus im Land vor.

Chile: Leere Versprechen für die Indigenen?

von Malte Seiwerth

Am 1. Juni hielt der chilenische Präsident Gabriel Boric zum letzten Mal seine jährliche Rede vor den beiden Parlamentskammern des südamerikanischen Landes, eine Tradition, die seit 1833 gepflegt wird. Nach dreieinhalb Jahren im Amt wirkte seine Rede bereits wie ein Abschied.