Die Konjunktur in den entwickelten kapitalistischen Ländern ist auch nach sieben Aufschwungsjahren noch immer aufwärts gerichtet. Dabei zeigen sich aber international deutliche Unterschiede. In den USA hat sich die Aufwärtsbewegung stark abgeschwächt. Im Frühjahr stagniert dort die Produktion in der Industrie, die Bautätigkeit geht zurück. Die konjunkturelle Ermüdung - verschiedentlich wird sogar mit einer Rezession gerechnet - hängt in erster Linie mit einer Abschwächung bei den Investitionen zusammen.
Die anhaltend hohen Haushaltsdefizite erfordern Beschränkungen bei den öffentlichen Ausgaben. In Japan bestimmen dagegen immer noch Auftriebskräfte die Situation, vor allem die Investitionen steigen an. Hier sind allerdings Bremswirkungen der Zinserhöhungen zu erwarten. Auch in Westeuropa ist die Konjunktur anhaltend günstig mit Ausnahme Großbritanniens. Dort behindern hohe Zinsen bei relativ starker Inflationsrate (um 8% ) die Investitionen. Die Umbrüche in Osteuropa verbessern mittelfristig die Wachstumsaussichten in W e s t e u r o p a. Kurzfristig halten sich die Auswirkungen aber - mit Ausnahme der BRD - in Grenzen. Der Anteil Osteuropas (ohne Sowjetunion) am Außenhandel der westeuropäischen Länder liegt bei 2%; Finanzierungsschwierigkeiten behindern vor allem den Handel mit der Sowjetunion.