Marktwirtschaft in der Dritten Welt
"Am bedeutungsvollsten in den 80er Der stille Krieg Jahren war die Schaffung eines weltweiten Konsensus, daß der Markt und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit... die beste Medizin gegen Armut sind." Weltbank-Präsident Barber Conable 1)
Wer etwas oft genug sagt, ohne auf Widerspruch zu stoßen, kann den größten Unsinn zur Diskussionsgrundlage machen. Genau das gilt für Conables, Bushs, Thatchers oder Kohls These, daß nicht staatliche Planung mit ihrer "zwangsläufigen" Mißwirtschaft, sondern nur die "freie" Marktwirtschaft mit ihren "harten, aber fairen" Regeln zu Wachstum und Wohlstand führt. Der Dritten Welt wird diese Karotte mehr denn je vor die Nase gehalten, seit der "reale Sozialismus" in den Frankfurter und Washingtoner Vorstandsetagen Bücklinge macht. Dabei zeigen selbst Statistiken der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF), der beiden internationalen Polizisten der westlichen Industrienationen, daß marktwirtschaftliche Entwicklungsprogramme (Stichwort Strukturanpassung) fast überall versagt haben. Die meisten Länder, die den Rezepten des IWF und der Bank folgen, sind jetzt zutiefst verschuldet; ihre Menschen leiden Armut und Hunger. Die sogenannte freie Marktwirtschaft hilft eben in erster Linie den Ländern, die ihre Spielregeln festlegen 2).