Ausgabe Januar 1991

Demokratisierung in Afrika.

Aussichten und Bedingungen

Die Demokratie scheint - nach entsprechenden Entwicklungen in Lateinamerika, Asien und Osteuropa - nun auch in Afrika auf der politischen Tagesordnung zu stehen. Der Übergang von autoritären Regimes zu parlamentarischen Mehrparteiensystemen, zur liberalen Demokratie westlichen Zuschnitts, wird von innen wie von außen gefordert. Die westlichen Industrieländer wollen ihre "Entwicklungshilfe" für Afrika enger mit Forderungen nach einer politischen Demokratisierung verknüpfen. Nach dem Ende der ideologischmilitärischen Ost-West-Konfrontation bahnt sich eine neue Konditionalisierung der "Entwicklungshilfe" an. Dabei fügt sich die politische in die wirtschaftliche Konditionalisierung, wie sie Weltbank, Internationaler Währungsfonds und die meisten Geberländer mit der Forderung nach wirtschaftlicher Liberalisierung und der Öffnung zum Weltmarkt im Gegenzug zu weiteren Finanzzusagen betreiben: Marktwirtschaft ergänzt durch liberale Demokratie.

Unterdessen plädieren auch kritische Intellektuelle hier - auf der Basis der Unteilbarkeit von Freiheits- und Menschenrechten für einen "neuen Internationalismus", der die Demokratisierung "materiell" absichern soll.

Sie haben etwa 4% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 96% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema