Der Zusammenbruch des realsozialistischen Herrschafts- und Gesellschaftssystems sowie des von der Sowjetunion dominierten Staatensystems in Osteuropa vollzieht sich seit Ende der 80er Jahre in mehreren Etappen und in den verschiedenen Ländern auf unterschiedliche Weise. Bis zum August 1991 waren d r e i G r u p p e n von Ländern in Osteuropa zu unterscheiden. In P o l e n, der T s c h e c h os l o w a k e i und U n g a r n war die Demontage der alten Machtverhältnisse unumkehrbar erfolgt, der Aufbau demokratischer politischer Verhältnisse zumindest institutionell im Wesen vollzogen. Wenngleich die Demokratie auch in diesen Ländern noch eine fragile Angelegenheit ist, so hängt sie doch vor allem von der Bewältigung der ökonomischen und sozialen Transformation sowie von der Naturalisation einer demokratischen politischen Kultur ab.
In den südesteuropäischen Ländern war ein transitorischer Zwischenzustand erreicht, in dem die alten politischen Verhältnisse nicht mehr bestanden, die neuen jedoch erst in Umrissen sichtbar wurden. Die Nachfolgeparteien bzw. -kräfte der ehemals staatssozialistischen Parteien verfügen in diesen Ländern noch über beachtliche Positionen, wenngleich ihre Wahlerfolge weder in Bulgarien noch in Albanien eine Stabilisierung der Situation und die Regierbarkeit des Landes ohne Einbeziehung der Opposition zuließen.