Ausgabe Februar 1992

Abschalten. Abrüsten

Nahziele der Ökologie- und Friedensbewegung

"Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht, genug, zu wollen, man muß auch tun..." Goethe

Vorbemerkung: Der vorliegende Aufsatz versteht sich nicht als wissenschaftliche Arbeit, die Neuland der Forschung durchmessen wollte. Er trägt eher den Charakter eines Aufrufes - und in der Tat fordert er die Friedens- und Ökologiebewegung in Deutschland dazu auf, sich 1992, fünfzig Jahre nach dem Anfahren des ersten Atomreaktors, auf ihre wesentlichen Ziele zu besinnen und in gemeinsamer politischer Arbeit für diese Ziele praktisch einzutreten.

I

Im Kalenderjahr 1992 jährt sich zum fünfzigsten Mal die Entzündung des atomaren Feuers. Diesen Funkenschlag hatte der Griff nach der Atombombe, nach der weltvernichtenden Superwaffe, ausgelöst: Der Krieg konnte sich wieder einmal als Vater aller Dinge fühlen, als die USA am 2. Dezember 1942 in der Universität von Chicago den ersten Atomreaktor in Betrieb setzten. Sie hoffe, er könne sein Tun vor Gott verantworten, schrieb die greise italienische Mutter an Enrico Fermi, den Leiter des Projektes. Mit dem ersten Atombombentest am 16. Juli 1945 - Deckname "Trinity" - und mit der kriegsmäßigen Anwendung der beiden nächsten Atombomben (Soldatenhumor hatte sie, auf Churchill und Roosevelt gemünzt, "fat man" und "little boy" getauft) am 6. und 8.

Februar 1992

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